Montag, 15. August 2016




das aufgehn


wege
sind im grunde gejagte
ins leere
wo sie luftwurzeln schlagen

es kommt einfach nicht hin

aber sie sind nicht
der rahmen aus dem ich blicke
starr und kostümiert
gestellt

einstmals wichtige angelegenheiten
brüten nun abseits über sich selbst

möge der gesunde menschenverstand zetern
ich werde weiter

häkeln an meiner decke
hin und her
in allen farben löcherig
als nehme sie etwas vorweg




Montag, 8. August 2016




halt


wie strecken
die hände
nach hand-
festem

die zeit hat
ein tag-für-tag

aber die
überlebten
leben
nicht mehr

am festen
schürft der wind
wirft sich
die bälle zu

hände strecken sich
vor
nach




Mittwoch, 3. August 2016




gespann


so kamst du
gespannt
in deutsame zeichen

in den vorbehalt, den jeder
so bei sinnen
vorbehaltlos zur seite fegt

freie fahrt
mit leicht angezogenen
zügeln

in wind und regen
vertrauen
auf dem bock

geraden wegs
und gewundenen
zugleich

die liebe last
ihrer bestimmung
zuzuführen




Mittwoch, 27. Juli 2016





ich bin die straße
auf der mein lied fährt
und ich liege still

ich bin ein lied
das mir nicht gehört
das nur sich will

ich bin ein strang
unter streichen singend
um zu reißen

sei mir stimme
frei ohne mund
dich zu erreichen




Donnerstag, 21. Juli 2016




soll und haben


ich habe nichts
nicht ein wort
ich soll etwas sagen
damit es weitergeht
was weitergeht
das schwatzen derer
die nicht still sein können
weil sie nichts zu sagen haben
peinliches schweigen
dies ist mein beitrag
sonst habe ich nichts




Samstag, 16. Juli 2016




außerhalb der worte


ich gleite hinüber
werde nicht stören
mein auge ruht

es bedarf keines beweises
daß es dich gibt
oder mich

und es macht nichts
wenn dinge so gut
wie nichts bedeuten




Freitag, 8. Juli 2016




da sein


sich verbinden mit dem blatt
dem wir so gleichen

versuchen die dauer
anzuwenden

unter bäumen deren namen
wir nicht kennen sollen

verwischen die spur
mit der hand die sie legte

denn dies ist kein boden
darin zu wurzeln

nur zu bleichen